Wer leicht fröstelnd eine Wanderung startet sei richtig angezogen. Sagt man. Heute Morgen war`s gerade mal 14°C als wir losmarschierten und wir haben mehr wie bloss «leicht gefröstelt». Da jedoch der Weg des Chimney Rock Loop gleich zünftig anstieg, war dieses Problem nicht von langer Dauer. Nach dem Aufstieg führte uns der Rundweg kontinuierlich
leicht abwärts, was sehr angenehm war. Hinter uns lagen die Felsen alle im morgendlichen Schatten, so kamen die Farben noch nicht richtig zur Geltung. Vor uns schauten wir jedoch bereits in die
sonnengetränkte weite Landschaft hinaus – malerisch. An einer Stelle zeigen die roten Felsen, wie ihre Farbe wie von Lienal gezogen abrupt in Grautöne übergeht. Leider kommt das auf dem Photo nicht so
klar zur Geltung, da wir gegen die Sonne photografieren mussten. Übrigens haben wir dazugelernt! Früher, also extrem viel früher, war ja das ganze Gebiet unter Wasser. Und da war alles noch in bester Ordnung. Keine der Schichten drängte sich vor, jede kannte ihren Platz. Dann aber hat sich das Meer entschlossen wegzugehen. Hat vermutlich gehört, wie schön das Leben in sunny California ist. Und weg war das Wasser. Und ab da war nix mehr wie zuvor. Ungeahnte Kräfte kamen ins Spiel, die Schichten drängten sich vor und so entstand der Waterpocket Fold, der sich längs durch das ganze Capitol Reef legt. Seither gibt es diese typisch für das Capitol Reef diagonal verlaufende sichtbaren Schichten. Den Rest erledigte die Erosion. (abgekupfert bei den Rangern: Kinderprogramm😉). Aber zurück zum Chimney Rock Loop: wir befanden uns auf einem Trampelpfad im Gegensatz vergangener Tage, als wir uns vorwiegend auf Felswanderungen befanden. Dieser Kamin war ganz zu Anfang der Wanderung und wäre sogar von der Strasse her sichtbar. Nach gut 2 Stunden waren wir wieder beim Parkplatz.
Fast gleich gegenüber befindet sich der Goosneck Viewpoint. Und da wir wissen, dass diese Aussichtspunkte halten, was sie versprechen, mussten wir natürlich da auch noch hin. Und was erspähten wir von
oben? Wir sahen hinunter auf den Sulphur Creek, unseren gestrigen Marsch.
Darauf besorgten wir uns nochmals einen solchen leckeren Pie wie gestern und assen den unter Schatten spendenden Bäumen. In der Nähe weidete ein Reh.
Frisch gestärkt stiegen wir zum Cohab Trail hoch. Die ersten 80 Höhenmeter hatten es echt in sich, danach führte der Weg immer wieder über Steine, war aber ganz okay. Immerhin wurden wir auch
hier mit einer großartigen Aussicht Richtung Eingang Nationalpark und Chimney Rock belohnt. Da es zwischen diesen Felswänden doch sehr heiss wurde, waren wir froh nach rund 2 Stunden wieder beim
Auto (mit Klimaanlage!) zu sein.
So waren wir jetzt oft nachmittags zeitig im Hotel zurück, da wir morgens stets früh unterwegs sind. Bis anhin hatten wir bei jedem Hotel einen Pool, um daran die Nachmittage zu verbringen. Nur sind amerikanische Hotel Pools gar nicht so unser Ding. Warum bringt Amerika kreative Freizeitparks, wie z.B. Disneyland (aber auch andere) hervor, mit schier unendlicher Liebe zum Detail aber Swimming-Pools sehen alle gleich aus: 4-eckig, umrundet mit Beton und eingehegt. Manchmal relaxen wir dann eben in unserem gekühlten Zimmer, bevor es abends nochmals raus geht. Heute waren wir z.B. im Rim Rock Restaurant essen, kriegten einen Tisch unmittelbar vor dem Fenster und genossen nebst Kulinarischem auch den Sonnenuntergang.