Heute frühstückten wir etwas später, was jedoch im Nachhinein betrachtet keine gute Idee war. Unser heutiges Ziel war der Observation Point und dafür mussten wir erst durch den ganzen Zion Nationalpark fahren. Beim Eingangsportal war unsere Geduld gefragt – wir warteten bestimmt eine halbe Stunde, so lange war die 2-spurige Warteschlange davor. Doch irgendwann waren auch wir dran, fuhren durch bis zum Ostausgang und verliessen nach weiteren 10 Minuten die Hauptstrasse. Die letzten wenigen Meilen bis zum Parkplatz, welcher nur für ein paar wenige Autos Parkmöglichkeiten bietet, fuhren wir auf einer Schotterpiste. Danach montierten wir einmal mehr unsere Wanderschuhe und liefen durch gut riechende Kieferwälder los, auf einem Pfad, welcher in unseren Alpen auch vorkommen könnte. Die versprochene Aussicht liess noch 5,5
Km auf sich warten, die Wanderung war jedoch leicht zu bewältigen. Am Observation Point angelangt, offenbarte uns dieser ein Panorama über das ganze Tal, welches wir gestern mit dem Shuttle Bus
durchfahren haben. Wir sahen selbst auf Angel`s Landing hinunter. Dieser Aussichtspunkt könnte auch von Weeping Rock (eine Busstation weiter als diejenige, wo wir gestern ausgestiegen sind) oder über The Narrows (die Stelle, wo die Flusswanderung beginnt) erreicht werden. Da wären es jedoch 600 Höhenmeter gewesen, welche bewältigt werden müssen. Für heute liessen wir es gut sein mit 200 Höhenmeter und einer totalen Wegstrecke von 11 km. Und nicht vergessen: watch your steps!, denn eine Abschrankung gibt es ganz vorne nicht.
Auf dem Rückweg hielten wir kurz vor dem Autotunnel im Zion, um uns noch ein Bild vom Canyon Overlook zu machen. Auch diese Stunde zu investieren hatte sich gelohnt. Diesmal richtet sich der
Ausblick hinunter ins Tal, wo der Strassenverkehr durchfährt. Und ob jetzt diese Seite oder die Shuttle-Bus-Seite, beide Canyons wurden vor Jahrmillionen vom Virgin River und seinen Seitenarmen geformt,
einem lieblich-dahinfliessenden Fluss. Im winterlichen Eis und in den Sommerstürmen fand er treue Helfer: der eine sorgte für die Abspaltung der Felsen, der andere Gehilfe zerkleinerte diese. Und selbst heute arbeitet der Virgin River weiter an der Gestaltung der Umgebung, vor allem dann, wenn er über die Ufer tritt. Momentan ist diese Gefahr laut Parkdienst nicht gegeben.
Und was tut sich eigentlich an der Wohnwagen- verus Motorhome-Front? Also, es gibt sie schon noch, diese wunderschön bebilderten Motorhomes von Cruise America, oder diejenigen von El Monte, welche auch heute noch mit dem Slogan: Why invest – rent the best, werben. Und hier in den Nationalparks sind sie auch präsenter als bei unserer Ankunft in Illinois, Wisconsin und Minnesota. Aber so viele Wohnwagen wie auf unserer gegenwärtigen Reise, sahen wir also in den Staaten noch nie. Und auch Camper- Van. Camper-Vans haben wir bis anhin auch kaum beobachtet. Wir haben momentan eh den Eindruck, dass es viel mehr junge Leute und junge Familien sind, welche reisen. Früher war es doch eher die ältere Generation. Und dieser Eindruck liegt bestimmt nicht daran, dass wir nicht mehr ganz taufrisch sind😉